Vorher schon ein kleiner Geheimtipp, spätestens aber mit dem Sprung auf die Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2019 in aller Munde L.A.M.A. - nimm's lässig! aus dem Amigo Verlag. Wir haben uns das Spiel für euch mal näher angesehen.
Spielablauf und Regeln:
Der Spieleinstieg ist denkbar einfach: Alle
56 Karten werden gemischt, im Deck sind jeweils acht Karten mit den Werten 1 bis
6 sowie acht kunterbunte Lama-Karten vorhanden. Jeder Spieler erhält davon sechs
Handkarten. Die übrigen Karten bilden den Nachziehstapel, eine Karte wird offen
daneben platziert und bildet damit den Ablagestapel. Jetzt werden noch die
schwarzen und weißen Chips, welche Minuspunkte darstellen, auf dem Tisch
bereitgelegt. Mehr Spielvorbereitung ist nicht notwendig, es geht sofort
los!
Folgende Regeln müssen nun beachtet werden:
Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Der aktive Spieler legt eine Karte ab, dann ist der nächste Spieler dran. Wer am Zug ist, kann aus drei Aktionen auswählen:
Legt man eine Karte ab, dann muss diese entweder gleich sein oder um exakt eins höher als die oberste Karte des Ablagestapels. Auf die 6 folgt bei diesem Spiel das Lama und auf das Lama folgt wiederum die 1.
Statt eine Karte abzulegen, kann man auch eine Karte nachziehen oder passen. Durch das Passen steigt man aus der aktuellen Runden aus, muss also warten, bis die übrigen Spieler die Runde beendet haben..
Die Spielrunde endet, wenn alle Spiele gepasst haben. Oder aber sofort, wenn
ein Spieler seine letzte Handkarte abgelegt hat. Der letzte Fall ist besonders
ärgerlich, weil alle anderen Spieler nun garantiert auf ihren Minuspunkten
sitzen bleiben.
Denn auf der Hand verbliebene Karten oder Karten, die
ein Spieler nach dem Passen noch besitzt, sind Minuspunkte. Dabei zählen Karten
mit gleichem Zahlenwert nur einmalig als Minuspunkte. Hat man also drei Mal die
6 auf der Hand bleibt es bei 6 Punkten für dieses Set. Lamas schlagen mit zehn
Miesen zu Buche. Minuspunkte werden in Form von Chips ausbezahlt. Weiße Chips
zählen einen Minuspunkt, schwarze 10. Wer alle Karten losgeworden ist, darf
einen seiner Minuspunktechips wieder abgeben. Wer zuerst 40 Minuspunkte bekommen
hat, verliert das Spiel.
Meinung:
Laut Schachtelrückseite steht LAMA für "Leg alle
Minuspunkte ab". Und genau das macht LAMA aus. Es ist ein kurzweiliges
Absackerspiel (oder Einstiegsspiel) und lässt sich mit allen spielen. Wirklich
mit allen. Egal ob Großmutter oder Enkel. Denn es gibt keine Einstiegshürde! Die
Karten sind ansprechend, die Regeln nicht schwieriger als bei Mau Mau.
Idealerweise wird LAMA in Gruppen ab vier Personen gespielt, macht aber auch zu
dritt schon Laune. LAMA lebt vom Kartenglück und einem charmanten "Push your
luck"-Faktor. Ziehe ich noch eine Karte nach? Riskiere ich damit weitere
Minuspunkte oder steige ich nicht doch besser aus der Runde aus? Was haben die
anderen auf der Hand? Warum grinst mein linker Nachbar schon schadenfroh?
Kleine Entscheidungen wie diese sind die Würze in diesem dynamischen
Kartenspiel. Rechtzeitiges Aussteigen kann das ansammeln von Minuspunkten
verhindern, zu früh auszusteigen spielt jedoch den Mitspielern in die Hände.
Oder besser gesagt in die Kartenablage. Verbirgt sich etwa hinter dem
sympathischen LAMA mehr Taktisches als erwartet? Klar ist, LAMA polarisiert ganz
schön. Liest man doch vor allem online, wie "banal" das Spiel sei, wie schlicht
die Regeln. Ich sage: Ja, aber das ist doch genau der Witz! LAMA ist ein
generationsübergreifendes Spiel mit einfachsten Regeln. Nicht mehr, nicht
weniger. In all unseren (oft sehr gemischten) Spielrunden kam LAMA sehr gut
an; und das ist in meinen Augen für ein Spiel dieser Art schon ein
Ritterschlag. Ich drücke die Daumen, dass LAMA im Juli auf dem Siegerpodest der
Spiel des Jahres Jury landet.
Fakten: